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Techniken

Richard Ziegler machte sich - früher in Büros angewandte - Vervielfältigungsverfahren für seine Kunst nutzbar. Sie entsprachen einerseits seinem spontanen zeichnerischen Ausdrucksmöglichkeiten, andererseits gaben sie ihm Gelegenheit, selbst Auflagendrucke (selten mehr als 20 Exemplare) herzustellen. Es gibt wohl keinen anderen Künstler, der diese Techniken für sich entdeckte und in so vielen erstaunlichen Varianten zur Kunst erhob. 

Zwei für Zieglers Werk typische Zeichen-Techniken:

  • Monotypie (Zeichendruck)

Auf eine mit Farbe eingewalzte Platte (meistens Glas) wird leicht ein Papier gelegt, auf das rückseitig gezeichnet wird. Auf der Vorderseite des Blattes - während des Zeichenvorgangs also unsichtbar - entsteht ein seitenverkehrter "Druck". Dieser Abzug ist wie eine Zeichnung ein Unikat, ein weiterer Abdruck nicht möglich.

Eine weitere Variante ist die Zeichnung direkt auf die eingefärbte Platte, um davon einen oder mehrere, immer schwächer werdende Abzüge zu machen.

  • Kantstift-Zeichnung

Zeichnung mit einer kantigen Ölkreide, wofür nicht nur deren Spitze, sondern auch die Seitenkanten Verwendung finden. Durch unterschiedlichen Druck sind in einem Strich vielfältige Toneffekte vom tiefen Schwarz bis zum hellsten Grau zu erzielen.

Weitere Drucktechniken waren:

  • Opaldruck (Glas-, Feder-, Pinseldruck)

Die mit dem „Opalograph“ mögliche Drucktechnik ähnelt dem Flachdruckverfahren der Lithographie. Eine mit Salmiaktinte auf Papier gefertigte Pinsel- oder Federzeichnung wird auf eine mit Fett behandelte Opalglasplatte gepresst. Dort, wo die Tinte das Fett wegätzt, nimmt die Glasplatte später die Druckfarbe an, das verbliebene Fett stößt sie ab. Größerer Druck verstärkt die gezeichneten Linien. Von der eingefärbten Platte können mehrere Abzüge hergestellt werden (meistens auf Japan-Papier).

  • Wachsdruck (Stencil-Druck)

Wachsdruck ist ein Durchdruckverfahren ähnlich dem Siebdruck.

Mit verschiedenen Werkzeugen, deren Spitze z.B. auch ein Rädchen oder runden Kopf tragen kann, wird die Zeichnung direkt in die Wachsschicht (die auf einem hauchdünnen Gewebeträger aufgebracht ist) der Matrize eingeritzt. Die Wachsschicht wird dadurch verletzt und farbdurchlässig. Mit einer Walze wird danach Druckfarbe durch die auf einen Rahmen gespannte Matrize auf das darunter liegende Papier „gedrückt“. Mit diesem Verfahren sind mehrere Drucke möglich (bis zu 20 Stück pro Motiv).

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